Bunker Škrilj: Stimmen aus der Unterwelt

Avtor: Mihael Petrovič ml.

Manchmal müssen wir tief in den Untergrund gehen, um die interessantesten Dinge zu entdecken. Der Bunker Škrilj war lange ein gut geschütztes Geheimnis, heute ist er jedoch für alle Besucher geöffnet. Treten Sie in die Welt ein, die früher nur für einige Personen zugänglich war.

„Adler, melde dich, Adler, melde dich!“ So würde wahrscheinlich aus der Kočevsko-Unterwelt hallen, wenn es hart auf hart gehen würde. Tief im Untergrund würde es wimmeln und gut zwei Dutzend Menschen würden in drei Schichten dafür sorgen, dass die etwa zehn Kilometer entfernte slowenische politische Führung alles wusste, was sie hätte wissen müssen. Draußen würden die Bomben fallen und auch den Funkern würde es nicht leicht ums Herz, sie würden jedoch wissen, dass sie in diesem vorübergehenden Aufenthalt ganz sicher sind, auch vor einem Atomangriff, wenn der Aggressor zu extremen Mitteln greifen würde.

Aggressor? Extreme Mittel? Worum geht es eigentlich? Um den Bunker Škrilj, der zusammen mit seinem Stammhaus in Gotenica seit Jahrzehnten für eine Vielzahl von Geschichten und Gerüchten verantwortlich ist. Nicht zuletzt hat eines der am strengsten geschützten Gebiete Sloweniens viel Neugier geweckt, obwohl - oder gerade weil - es nur für einige Personen zugänglich war. Bis 1990er Jahre war Kočevska Reka praktisch ein Synonym für Geheimnisse.

Bis 1990er Jahre war Kočevska Reka praktisch ein Synonym für Geheimnisse.

Kein Wunder also, dass der Bunker, der im Sommer 2017 den Besuchern die Türen öffnete, bislang mehr als 10.000 Gäste hatte. Das Objekt wurde vom damaligen Präsidenten Tito zur Zeit des drohenden "Kalten Krieges" zwischen Jugoslawien und Russland erbaut und blieb bis heute fast in dem Zustand, in dem es vor sechzig Jahren fertiggestellt worden war. Als wir seine Schwelle überschreiten, befinden wir uns plötzlich in einer Zeitkapsel. Unterirdische Gänge und Räume versetzen uns zurück in die fünfziger Jahre, in die Zeit, als Familien noch ohne Computer lebten, während Rocco Granata junge Menschen mit seiner "Marina" begeisterte. Und als Marilyn Monroe für Tony Curtis und Jack Lemmon im Film "Manche mögen’s heiß" die Ukulele spielte.

Natürlich hatte diese Zeit auch ihre eigene verborgene Geschichte, und viele der unbekannten Geschichten unserer Vergangenheit wurden uns erst in den letzten Jahren offenbart. Der Bunker Škrilj ist eine solche Geschichte, aber es ist auch eine Geschichte über das technische Wissen der vergangenen Generationen, die mit bescheidenen Mitteln etwas erschaffen konnten, das noch heute überrascht. Noch vor zwei Jahrzehnten, als Kočevska Reka bereits einen Teil seiner Rätsel aufgedeckt hatte, konnten Einzelpersonen den Bunker nur mit verbundenen Augen betreten. Mit verbundenen Augen gehen zum Bunker von der Sammelstelle in Kočevska Reka noch heute zahlreiche Besucher, wo alle organisierten Besichtigungen des Objekts (nur solche sind möglich) beginnen. Warum? Pssst, das ist ein Geheimnis!

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